Gesehen in Paris

Es gibt Tage, die sind einfach grau. Fotografie lebt jedoch von Licht, Schatten, Farbe. Ein grauer Tag kennt dies nicht. An einem solchen Tag war ich einmal unterwegs in Paris.

Direkt neben dem Place de Beaubourg, dort, wo das Centre Pompidou ist, ist ein weiterer leerer Platz, heute mit einem untiefen Teich mit verschiedenen beweglichen Skulpturen. Vermutlich stand hier mal ein Gebäude, denn an einer Seite befindet sich eine leere Wand, als wäre ein Häuserblock dort durchgeschnitten und die offene Wunde mit einer Mauer wieder abgedeckt. An der anderen Seite des Teichs ist die Rue Brisemiche, mit verschiedenen Cafés und Brasserien.

Als ich dieses Foto machte, war die Wand wohl kurz zuvor weiss gestrichen. Die weisse Mauer hob sich nur durch den Rand und dem kurzen Durchblick von dem grauen Himmel ab. Könnte ich den richtigen Ausschnitt wählen, gäbe es eine dunkle diagonale Linie in einer gleichmässig grauen Fläche.

Die Komposition war da. Die Wandlung nach Schwarzweiss mit leichter Kontrasterhöhung eliminierte sowohl die Wand als auch der grauen Himmel dahinter. Was blieb, war eine diagonale Linie, die sowohl enthüllte als auch verbarg.